Mittwoch, 29. Juni 2011

Heute mal eine Buchvorstellung

Hallihallo,
ja,heute ist ja wieder mein besinnlicher Mittwoch. Und heute muss ich euch unbedingt eins meiner derzeitigen Bücher vorstellen. Also, eines der Bücher, die ich grad les. Ich lese verwirrenderweise mehrere Bücher parallel, die inhaltlich immer so gar nix miteinander zu tun haben.
Das führt bei mir mitunter zu merkwürdigen Träumen. Wenn z. B. ein Psychiater fliegenderweise am PC ein Plakat über eine Spinne in der Yuccapalme erstellt....
Hach, kein Wunder, dass ich mit depressiven Phasen zu leben habe. *lol*
Übrigens sieht der Psychiater natürlich megamässig gut aus, Liebesromane sei dank. *rotwerd*
So, nun aber das Buch.
Es heisst " Irre! Wir behandeln die Falschen - Unser Problem sind die Normalen, eine heitere Seelenkunde"
erschienen als Taschenbuch bei Goldmann.
Der Autor heisst Manfred Lütz, seines Zeichens nicht nur Psychiater, sondern auch Psychotherapeut, Chefarzt des Alexianer-Krankenhauses in Köln, Theologe und Bestsellerautor.
Das -wie ich finde-  besondere an ihm ist, dass er das Thema der Psychiatrie, der "Normalen" und der "Kranken" sehr humorvoll bis satirisch betrachtet.
Und diese Betrachtungsweise kommt mir persönlich sehr entgegen.
Zu finden ist das Buch in den meisten (wenn nicht gar allen) Buchläden, denn es ist ein Spiegel-Bestseller.

Nun aber wirklich zum Buch; um irgendwelche Fehlinterpretationen zu vermeiden, zitiere ich für Euch einmal die KurzBeschreibung auf der Rückseite und eine Seite des Buches.
Der Text auf der Rückseite:
"Dieses Buch ist eine scharfzüngige Gesellschaftsanalyse und zugleich eine heitere Einführung in die Seelenkunde. Was ist Depression, Angststörung, Panik, Schizophrenie, Sucht, Demenz und all das, und was kann man dagegen tun?
Der Bestsellerautor Manfred Lütz, einer der bekanntesten deutschen Psychiater und zudem noch Kabarettist, verspricht: Alle Diagnosen, alle Therapien und das noch unterhaltsam: Irre!"

Und nun die Seite 39. Es geht dort um die Geschichte von psychisch Kranken.
"Die Entwicklung der modernen Psychiatrie hat den psychisch Kranken viele Hilfen eröffnet. Das ist gut so, birgt aber auch Gefahren. Denn im Zweifel ist der Mensch gesund! Die Weltgesundheitsorganisation (WHO-Anmerkung von samsch) hat aber mit ihrer alten absurden Definition von Gesundheit viel zu einer unrealistischen utopischen Sicht von Gesundheit beigetragen. >>Völliges körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden<< dekretierte sie dazumal. Das ist natürlich unerreichbar. Und utopische Begriffe laden ein zur grenzenlosen Verehrung. So ist eine absurde Gesundheitsreligion entstanden, in der Menschen nur noch vorbeugend leben, um dann gesund zu sterben. Diese Gesundheitsreligion ist eine einzige Anleitung zum Unglücklichsein. Wenn nämlich Gesundheit in Wirklichkeit niemals erreicht werden kann, dann müssen alle sich irgendwie krank fühlen. >>Gesund ist ein Mensch, der nicht ausreichend untersucht wurde<<, hat ein renommierter Internist einmal gesagt. Und Karl Kraus unkte: >>Die häufigste Krankheit ist die Diagnose.<< Diesem grassierenden Gesundheitskult müssen sich gerade Psychiater entziehen, denn mit einem utopischen Idealbild psychischer Gesundheit kann man am laufenden Band Unglück produzieren. Natürlich lässt sich bei jedem Menschen irgendeine Macke finden, oder auch zwei. Manchmal reicht schon die flotte Frage: >>Sie lächeln so, was verdrängen Sie?<<, um jemanden zu verunsichern. Der bekannte deutsche Psychiater Klaus Dörner hat in seriösen überregionalen Tageszeitungen zu ermitteln versucht, wie viel Prozent der Deutschen psychotherapiebedürftig krank seien. Wie viel Prozent der Deutschen also hätten Angststörungen, Panikattacken, Essstörungen, Depressionen, Schizophrenien, Süchte, Demenzen und so weiter?
Dabei kam durch einfaches Zusammenrechnen heraus: Mehr als 210 Prozent der Deutschen sind psychotherapiebedürftig krank - deswegen brauchen wir Zuwanderung!"

Hihihi, aber seid gewarnt, ich glaube nicht, dass dieses Buch für alle "Normalen", die daran krampfhaft festhalten, die Menschen in "Normal" und "NichtNormal" einzuteilen, geeignet ist.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim lesen, ich liebe dieses Buch schon jetzt.
Eure samsch

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